Harz                                                                                                                                             Jänner 2023

Harz ist das Gold des Waldes, ein "Allheilmittel" mit langer Tradition in der Naturheilkunde.

Das Harz von Nadelbäumen (Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, etc.) wurde bereits von den Neandertalern verwendet.

 

Vor allem tritt es als Wundverschluss an Bäumen auf und hat dort Schutz- und Heilungsfunktion.

Seine antibakterielle, desinfizierende, entzündungshemmende, wundheilende, schmerzstillende, wärmende, durchblutungsfördernde, schleimlösende und konservierende Wirkung können auch wir nutzen.

In Form von Ölen, Salben, Tinkturen und zum Räuchern können wir es für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden nutzen.

 

Oft können wir Harz in Bodennähe finden, da die schweren Arbeitsmaschinen im Wald oder Naturereignisse (Specht, Insekten, Windwurf, etc...) die Bäume verletzen. Bitte keinen Baum absichtlich verletzen um an Harz zu kommen. Auch beim Sammeln darauf achten, dass die Wunde nicht freigelegt wird. Am besten sammelt man ohne Werkzeug, einfach mit den Fingern.

Die klebrigen Finger lassen sich nicht mit Wasser reinigen. Verwendet man aber etwas Öl zum Reinigen, löst sich das Harz wunderbar. Diesen Trick kannst du auch anwenden bei lästigen Harzflecken auf Autolack, Kleidung, etc.. Nach dem Einreiben mit Öl einfach mit Wasser und Seife waschen.

 

Hab ich dein Interesse für das Gold des Waldes geweckt?

Termine


Hausmittel für die Erkältungszeit                                                                                  November  2022

Im Herbst und in der kalten Jahreszeit ist unser Körper intensiv mit der Anpassung an die veränderte Witterung beschäftigt. Die Regulierung des Wärmehaushalts fordert viel Energie, unser Körper produziert weniger Vitamin D aufgrund des geringeren Sonnenlichtes und die Heizungsluft trocknet unsere Schleimhäute aus.
Es ist also kein Wunder, dass in dieser Zeit auch Erkältungen weit verbreitet sind.
Neben Wärme, ausreichend Ruhe und Schlaf, Bewegung, frischer Luft, Schleimhäute schützen (durch ausreichend Flüssigkeit, Raumluft befeuchten und eventuell Ölziehen) können uns auch Pflanzen und Hausmittel wie Essig und Oxymel gut durch die Erkältungszeit begleiten.
 
Immunsystem stärkend und Erkältungen vorbeugend wirken Pflanzen mit viel Vitamin C – wie etwa Hagebutte, Sanddorn, Vogelmiere oder Kapuzinerkresse.
Antibakterielle und somit keimhemmende Wirkung entfalten unter anderem Kapuzinerkresse, Purpur-Sonnenhut (Echinacea), Zwiebel, Knoblauch, Ingwer oder Baumharz.
 
Hagebutte begleitet uns mit ihrem Vitamin C durch die Erkältungszeit. Sie enthält 500 mg Vitamin pro 100 g Frucht (im Vergleich die Zitrone: 50 mg Vitamin C pro 100 g Frucht). Sie wirkt immunsystemstärkend, lindert Erkältungen, Schwäche und Abgeschlagenheit. Bei der Verarbeitung müssen wir darauf achten, die Kerne zu entfernen. Diese enthalten feine Härchen die Haut und Schleimhaut reizen. Entweder werden die Kerne aus den halbierten Hagebutten gekratzt oder mittels Flotter Lotte entfernt, viel einfacher ist es die Zubereitung mit einem feinen Teefilter (aus Papier zu filtern). Bei der Verwendung von Essig werden außerdem die Härchen abgebaut. Sobald die Hagebutte ihre rote Farbe hat, kann sie bereit für Tee, Essig, Oxymel, alkoholische Tinktur oder Ölauszüge gesammelt und verarbeitet werden. Nur für Marmelade oder Mus müssen wir auf den ersten Frost warten (oder die Früchte tiefkühlen), dann wird das Fruchtfleisch weich.
 
Auch Kapuzinerkresse hat besonders viel Vitamin C. Die farbenfrohen Blüten und scharf schmeckenden Blätter wirken außerdem antibakteriell und keimhemmend. Sie eignet sich besonders gut für Pesto oder einen Essigauszug.
 
Zwiebel enthält viele entzündungshemmende und antibakterielle Stoffe, die Erkältungen vorbeugen oder lindern können. Er wirkt außerdem schleimlösend, was bei Husten und Schnupfennase sehr angenehm ist. Aus Zwiebel lassen sich viele Hausmittel wie Tee, Sirup oder Wickel zubereiten.
 
Oxymel ist eine Mischung aus Honig und Essig, ein sogenannter Sauerhonig. Es ist ein alt bewährtes Nahrungsmittel (etwa für Salatmarinaden oder Sirup), Extraktionsmittel (z.B.: für immunsystemstärkende Pflanzen) und Hausmittel. Oxymel wirkt vitalisierend, stärkend, immunsystemstärkend, entzündungshemmend, fiebersenkend, hustenlindernd, antioxidativ und isotonisch.
Auch Essig und Honig pur wirken besonders gut antibakteriell und entzündungshemmend.
 
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Rezepte:
KAPUZINERKRESSE-ESSIG
wirkt immunsystemstärkend und antibakteriell
als Salatessig oder Einnahme von etwa einem Teelöffel verdünnt mit Wasser (vorbeugend einmal täglich, bei Erkältung mehrmals täglich)
1. Blüten (und Blätter) etwas zerkleinern und ein großes Glas zu etwa ¼ damit füllen.
2. Mit Essig aufgießen.
3. Mehrere Wochen (1-4 Wochen) ziehen lassen und dann abseihen.
HAGEBUTTEN-OXYMEL
wirkt immunsystemstärkend, stärkend, entzündungshemmend, auch ideal für Kinder
für Salatmarinade oder Einnahme von einem Esslöffel verdünnt mit warmem Wasser (vorbeugend einmal täglich, bei Erkältung mehrmals täglich)
1. 3 Teile Honig und 1 Teil Essig (z.B.: 300 ml Honig und 100 ml Essig) gut verrühren.
2. Hagebutten klein schneiden. Menge: etwa ¼ der Oxymel-Menge
3. Oxymel und Hagebutten vermengen und gut mixen.
4. Eventuell noch 1-7 Tage ziehen lassen.
5. Gut abseihen durch ein feines Sieb oder einen Teefilter (um die Härchen zu entfernen).
ERKÄLTUNGSTRANK
wirkt antibakteriell, keimhemmend und entzündungshemmend, vor allem bei den ersten Anzeichen einer Erkältung oder Halskratzen
ca. ein Esslöffel mit Wasser verdünnt einnehmen, schmeckt nicht gut ist aber besonders wirksam (vorbeugend einmal täglich, bei Erkältung/Infektion mehrmals täglich)
einzelne Zutaten können nach Geschmack und Verfügbarkeit auch weggelassen werden
1. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer klein schneiden.
2. Mit der dreifachen Menge Essig mixen.
3. Durch ein Sieb abseihen.
4. Zitronensaft, Kurkuma und Honig unterrühren.
ZWIEBEL-TEE
wirkt wärmend, entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend, hustenlindernd
bis zu 1 ½ Liter warmen Tee mit etwas Honig über den Tag verteilt trinken, angenehmer Geschmack den auch Kinder sehr gerne mögen
1. 1-2 Zwiebel klein schneiden.
2. Mit 1 Liter Wasser zum Kochen bringen und zugedeckt etwa 5 Minuten köcheln lassen.
3. Weitere 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
4. Abseihen und warm (optimal mit Honig) genießen.

Rosskastanien zum Waschen                                                                                         September 2021

Alle Jahre wieder ist im Herbst Kastanienzeit!

Es ist die richtige Zeit, um sich noch einen Vorrat an Kastanien-Waschmittel für das ganze Jahr anzulegen.

 

Es gibt viele Möglichkeiten um nachhaltig und "grün" zu Waschen. Dabei kann man einheimische Pflanzen nutzen, die vor der Haustür wachsen. Manche, wie etwa der Efeu, sind das ganze Jahr verfügbar. Andere kann man trocknen und so das ganze Jahr über nutzen. Diese natürlichen Waschmittel reinigen gründlich und geruchsneutral, sind auch für sensible Haut geeignet und belasten unser Abwasser und die Umwelt nicht.

 

Dafür eignen sind der Efeu, die Rosskastanie oder das Seifenkraut. Sie alle enthalten Saponine, sogenannte Seifenstoffe. In Kontakt mit Wasser schäumen sie auf und entfalten ihre Waschwirkung. Durch den hohen Gehalt an Saponinen sind diese Pflanzen für uns nicht genießbar, da sie auch in unserem Magen ihre Waschwirkung entfalten würden.

 

Rosskastanien-Waschmittel:

Einfach Rosskastanien sammeln, dabei nur einwandfreie Früchte nehmen. Der Schritt des Zerkleinerns ist der aufwändigste, da die Früchte auch frisch sehr hart sind. Man kann die Kastanien mit einer Gartenschere, einem Hammer oder einer Hacke zerkleinern oder auch mit einem starken Mixer. Dann muss der Kastanienbruch gut getrocknet werden, entweder in der Sonne oder bei etwa 40°C im Backrohr. Da die Früchte viel Wasser enthalten unbedingt auf Schimmelbildung achten und sie gut trocknen. Wenn der Kastanienbruch getrocknet ist, kann er für das restliche Jahr gelagert werden.

Für das Waschmittel setzt man eine Hand voll Kastanienbruch mit einem halbem Liter Wasser an. Entweder man lässt das Ganze einige Stunden bzw. über Nacht stehen oder mixt es kurz durch. Das Wasser wird trüb und es bildet sich Schaum an der Oberfläche. Den Kastaniensud nun abseihen und als Flüssigwaschmittel direkt in die Waschmaschine geben. Ein Schluck Essig wirkt als Weichspüler und Entkalker. Der Kastaniensud kann genauso als Geschirrspülmittel verwendet werden.

Jetzt kommt das Beste am Waschen mit Kastanien: Den bereits verwendeten Kastanienschrot kann man noch 3 - 4 Mal auf die selbe Weise mit Wasser ansetzen und erhält Waschmittel. Danach den restlichen Kastanienschrot einfach auf dem Kompost entsorgen. Nachhaltiger und ergiebiger geht es gar nicht!

 

Probiert auch ihr es einfach aus!


Veilchensalbe                                                                                                                                April 2020

1 Handvoll Veilchenblüten

ca. 100 g Pflanzenöl (z.B.: Sonnenblumenöl, Olivenöl, Distelöl, etc.)

ca. 10 g Bienenwachs

 

Die frischen Veilchenblüten mit etwas Öl in einem Mörser zu Brei verreiben.

Mit dem restlichen Pflanzenöl in einem Topf vermischen und erhitzen. Das Blüten-Öl-Gemisch kurz aufkochen lassen, dann von der Platte nehmen und mindestens 20 Minuten ziehen lassen.

Nun werden die Pflanzenteile abgefiltert. Dafür eignet sich ein Teefilter oder ein sauberes Tuch.

Um eine angenehme streichfähige Konsistenz und gute Haltbarkeit zu erzielen benötigt man für die Salbe 10% (vom Ölanteil) Bienenwachs. Dieses wird im Öl langsam geschmolzen.

Die noch heiße, flüssige Salbe wird in vorbereitete, desinfizierte Gläschen abgefüllt.

 

Haltbarkeit: mindestens 1 Jahr

Verwendung: Veilchensalbe ist eine klassische Narbensalbe zur Behandlung von frischen und alten Narben. Veilchen wirkt gewebeerweichend und macht die Haut (Narbe) weich und geschmeidig. Außerdem hat es beruhigende sowie ausgleichende Wirkung.


Wärmende Kräuter für kalte Tage                                                                                         Jänner 2019

Draußen ist alles von einer weißen Schneedecke überzogen und es weht ein kalter Wind. Nach dem Winterspaziergang zieht es uns wieder nach drinnen vor den warmen Ofen und zu einer heißen Tasse Tee.

Zusätzlich können wir die wärmende Wirkung von Kräutern nutzen.

 

Für einen besonders wärmenden Tee eignen sich Holunderblüten und Lindenblüten. Der Tee hat einen lieblich süßen Geschmack und wärmt besonders gut von innen, er wirkt sogar schweißtreibend.

Auch Rosmarintee wirkt sehr belebend und wärmend. Durch seine kreislaufanregende Wirkung sollte er eher morgens getrunken werden.

Besonders gelbe und orange Blüten tragen die Kraft der Sommersonne in sich und sind lichtbringend. Und was kann uns an kalten Wintertagen besser wärmen als die Sommersonne in Form von Tee.  Johanniskraut, Ringelblume, Alant, Löwenzahn, Sonnenblume oder Königskerze tragen die Kraft der Sommersonne in sich.

Auch mediterrane Pflanzen, wie Thymian, Basilikum, Oregano, Majoran oder Lavendel, sind sonnenliebende Pflanzen und speichern viel Sonnenenergie in sich. Diese können sie uns im Winter zum Beispiel in Form von Tee weitergeben.

 

Eine Wohltat sind Kräuter auch in der Badewanne oder für ein Fußbad.

Hier ist besonders der Rosmarin zu erwähnen. Indem er die Durchblutung anregt entfaltet er auch hier seine wärmende Wirkung.

Auch andere mediterrane Kräuter, aber auch Fichte und Tanne, entfalten im heißen Wasser ihre wärmende Wirkung und hüllen uns durch ihre ätherischen Öle in eine angenehme Duftwolke.

 

Auch ein Körperöl lässt sich mit Kräutern anreichen. Rosmarin oder Thymian in Pflanzenöl ausgezogen ergeben ein pflegendes und wärmendes Körperöl. Als Klassiker ist hier auch das Johanniskraut zu nennen. Das rote Öl bringt die Sommersonne auf unsere Haut und verreibt Trübsal und schlechte Laune.

 

Neben unseren heimischen Kräutern gibt es auch einige Gewürze die für ihre wärmende Wirkung bekannt sind. Chili, Ingwer, Zimt oder Vanille wärmen uns als Tee oder Gewürz von innen. Auch sie können, vorsichtig dosiert, in der Badewanne oder einem Körperöl von außen wärmen.


Kräuter für den Winter                                                                                                             Jänner 2018

Der Winter ist nun doch noch mal zurückgekommen und es ist kalt. Frische Wildkräuter gibt es noch keine, aber Vorräte vom letzten Sommer. Hier ein paar Kräuter, die uns durch die kalte, dunkle Winterzeit helfen können.

Der wärmende & stärkende Holunder

Der lieblich, süße Holunderblütentee wirkt wärmend in der kalten Jahreszeit. Sollte man schon eine Erkältung erwischt haben, wirkt er schleimlösend und auswurffördernd bei Husten und schweißtreibend bei Fieber.

Die dunklen Beeren des schwarzen Holunders, die im Herbst geerntet werden, enthalten viel Vitamin C. Daher können sie unsere Abwehrkräfte stärken. Die Beeren müssen komplett durcherhitzt werden und können zu Saft, Mus oder Marmelade verarbeitet werden.

 

Das sonnige Johanniskraut

Die leuchtend gelben Blüten des Johanniskraut tragen die Kraft der Sommersonne in sich. Im Winter kann es und die Sommersonne zurückbringen, es steigert die Lichtaufnahme über unsere Haut und wirkt so stimmungsaufhellend und antidepressiv an dunklen Tagen. Johanniskraut kann man als Tee trinken, als Körperöl (Rotöl) verwenden oder verräuchern.

Achtung: als Kur angewandt, erhöht Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit unserer Haut (Vorsicht bei starker Sonneneinstrahlung) und es kann zu Wechselwirkung mit Medikamenten (Narkosemittel, Antidepressiva, hormonelle Verhütungsmittel) kommen.

Der wärmende & belebende Rosmarin

Rosmarin wirkt belebend und auch wärmend. Er kann, vor allem morgens, als Tee getrunken werden. Er regt den Kreislauf an, belebt und wärmt uns von Innen.

Als Badezusatz in der Badewanne oder in einem wärmenden Fußbad fördert er die Durchblutung und entfaltet so seine wärmende Wirkung.

Außerdem kann man mit Rosmarin einen Ölansatz für ein wärmendes Körperöl herstellen.

 


Rosskastanien-Waschmittel                                                                                                 Oktober 2017

Es gibt viele Möglichkeiten um nachhaltig und "grün" zu Waschen. Dabei kann man einheimische Pflanzen nutzen, die vor der Haustür wachsen. Manche, wie etwa der Efeu, sind das ganze Jahr verfügbar. Andere kann man trocknen und so das ganze Jahr über nutzen. Diese natürlichen Waschmittel reinigen gründlich und geruchsneutral, sind auch für sensible Haut geeignet und belasten unser Abwasser und die Umwelt nicht.

 

Dafür eignen sind der Efeu, die Rosskastanie oder das Seifenkraut. Sie alle enthalten Saponine, sogenannte Seifenstoffe. In Kontakt mit Wasser schäumen sie auf und entfalten ihre Waschwirkung. Durch den hohen Gehalt an Saponinen sind diese Pflanzen für uns nicht genießbar, da sie auch in unserem Magen ihre Waschwirkung entfalten würden.

 

Schon in den letzten Wochen sind die Rosskastanien reif und man kann sie sammeln. Auch jetzt noch findet man die glänzenden Früchte unten den Kastanienbäumen, vor allem nach Regen oder Wind. Es ist die richtige Zeit, um sich noch einen Vorrat an Kastanien-Waschmittel für das ganze Jahr anzulegen.

Einfach Rosskastanien sammeln, dabei nur einwandfreie Früchte nehmen. Der Schritt des Zerkleinerns ist der aufwändigste, da die Früchte auch frisch sehr hart sind. Man kann die Kastanien mit einem Hammer oder einer Hacke zerkleinern oder auch mit einem starken Mixer. Dann muss der Kastanienbruch gut getrocknet werden, entweder in der Sonne oder bei etwa 40°C im Backrohr. Da die Früchte viel Wasser enthalten unbedingt auf Schimmelbildung achten und sie gut trocknen. Wenn der Kastanienbruch getrocknet ist, kann er für das restliche Jahr gelagert werden.

 

Für das Waschmittel setzt man eine Hand voll Kastanienbruch mit einem halbem Liter Wasser an. Entweder man lässt das Ganze einige Stunden bzw. über Nacht stehen oder mixt es kurz durch. Das Wasser wird trüb und es bildet sich Schaum an der Oberfläche. Den Kastaniensud nun abseihen und als Flüssigwaschmittel direkt in die Waschmaschine geben. Ein Schluck Essig wirkt als Weichspüler und Entkalker. Der Kastaniensud kann genauso als Geschirrspülmittel verwendet werden.

Jetzt kommt das Beste am Waschen mit Kastanien: Den bereits verwendeten Kastanienschrot kann man noch 3 - 4 Mal auf die selbe Weise mit Wasser ansetzen und erhält Waschmittel. Danach den restlichen Kastanienschrot einfach auf dem Kompost entsorgen. Nachhaltiger und ergiebiger geht es gar nicht!

 

Ich bin absolut überzeugt vom Waschen mit Kastanien! Da ich ausschließlich Kastanien-Waschmittel verwende, habe ich bereits fleißig gesammelt und getrocknet.

Probiert auch ihr es einfach aus!


Jetzt Sommerkräuter sammeln!                                                                                            August 2017

Merklich werden die Tage wieder kürzer und die Nächte kühler. Der Spätsommer ist genau die richtige Zeit um Kräuter zu trocknen oder Tinkturen und Öle anzusetzen. Manche Sommerkräuter sind bereits verblüht, andere stehen jetzt in voller Blüte.

Die folgenden 5 Wildkräuter und ihre Anwendungen gehören für mich zu den wichtigsten im Spätsommer.

 

1) Beifuss

Der Beifuss kann frisch oder getrocknet als Gewürz, vor allem für fette Speisen verwendet werden. Er ist stoffwechsel- und verdauungsanregend und verbessert die Fettverdauung.

Getrocknet kann er als Tee getrunken werden. Beifuss wirkt krampflösend und reguliert die Menstruation.

In getrockneter Form ist er auch eine wichtige Pflanze für reinigende Räucherungen. Außerdem kann der Beifuss sowohl für ein beruhigendes Kissen als auch für Mottensäckchen verwendet werden.

Als Ölansatz kann ein Einreibeöl für müde und strapazierte Füße und Beine hergestellt werden. 

2) Goldrute

Bei uns findet man vor allem die Kanadische Goldrute, selten auch die Echte Goldrute.

Beide sind frisch oder getrocknet ein starker Nieren- und Blasentee. Goldrute wirkt harntreibend, entwässernd und entgiftend.

Der obere Teil der Pflanze (Blätter und Blüten) wird zu Beginn der Blütezeit abgeschnitten und im Schatten hängend getrocknet. Danach kann die Pflanze weiter zerkleinert werden.

3) Königskerze

Die in den Blüten der Königskerze enthaltenen Schleimstoffe und Saponine wirken reizmildernd, schleimhautberuhigend, entzündungshemmend, schleimlösend und auswurffördernd. Ein Tee aus den  getrockneten Blüten ist daher ein idealer Hustentee. Wegen seines milden, lieblichen Geschmacks ist er besonders bei Kindern beliebt.

Um einen Hustenhonig herzustellen können die Blüten in Honig eingelegt werden.

4) Schafgarbe

Schafgarbe kann frisch in der Wildkräuterküche verwendet werden. Die jungen Blätter in Salat, Aufstrich oder Suppe. Die Blüten können für Pastasauce oder Schafgarbensirup verwendet werden.

Die Blüten und Blätter für Tee getrocknet wirken stoffwechsel- und verdauungsanregend sowie krampflösend. Daher wirkt der Tee positiv auf die Verdauung und Frauenbeschwerden. Bei Husten und Hautausschlägen wirkt Schafgarbe entzündungshemmend.

Für die äußerliche Anwendung als Kosmetik kann aus Ölauszug aus den Blüten angesetzt werden.

5) Johanniskraut

Der Ölauszug aus den Johanniskrautblüten wird Rotöl genannt. Die Blüten werden mit Öl bedeckt und bis zu 8 Wochen in der prallen Sonne ausgezogen. Schon nach wenigen Tagen färbt sich das Öl rot. Der rote Farbstoff Hypericin wirkt entzündungshemmend, wundheilend und schmerzlindernd. Das Rotöl ist ein ideales Hautpflegeöl bei Verbrennungen und Muskelschmerzen.

Der Tee aus den getrockneten Triebspitzen wirkt stimmungsaufhellend und nervenberuhigend.

Sowohl die Anwendung von Rotöl als auch die von Tee erhöht die Lichtempfindlichkeit. Daher kann es bei starker Sonneneinstrahlung leichter zu Sonnenbrand kommen. Außerdem kann es zu Wechselwirkungen mit Antidepressiva, Narkosemitteln und hormonellen Verhütungsmitteln kommen.